111 Jahre Nyffenegger – eine kleine Firmengeschichte

 

Gründerzeit

Unter dem Firmennamen «Armaturenfabrik H. Nyffenegger Oerlikon» gründete im Jahr 1910 Hans Nyffenegger-Lüthi an der Birchstrasse in Zürich-Oerlikon eine Armaturenfabrik. Er beschäftigte damals zehn Arbeiter und stellte Armaturen für Wasser, Gas und Elektrizität her. 1929 traten die beiden Söhne Hans Nyffenegger-Güller (Administration) und Robert Nyffenegger-Wullschleger (Technik) in die Firma ein.

 

Zweite und dritte Generation: Fokus auf Eigenarmaturen

Nach schwierigen Kriegs- und Krisenjahren erlebte die Bautätigkeit nach dem 2. Weltkrieg einen grossen Aufschwung. Die Firma sicherte sich im ehemaligen Oerlikerried, im Norden der Stadt Zürich, Landreserven. Ende der 1950er Jahre trat die dritte Generation ins Geschäft ein: Hans Nyffenegger-Laube (Administration), Ernst Nyffenegger-Wild (Verkauf) und Robert Nyffenegger-Schäfer (Technik).

1965 wurde die Firma in eine AG umgewandelt und konzentrierte sich nun auf das Kerngeschäft, nämlich Gebäudearmaturen. Es wurden keine Sanitärarmaturen für Küche und Bad mehr selber hergestellt, sondern nur noch damit gehandelt. In die gleiche Zeit fielen grosse Anstrengungen zu rationalisieren: Der Maschinenpark wurde ausgebaut, und ab 1979 wurde auch mit CNC-Maschinen produziert.

 

Vierte Generation: Digitalisierung, Marktzuwachs und zweimal ein Neubau

Die 1980er Jahre brachten die Modernisierung der Administration mittels EDV. Mit Hans Nyffenegger-Hüppi trat 1988 ein Vertreter der vierten Generation in die Firma ein. Er war in der Administration tätig und übernahm die Aufgabe, das Unternehmen ins digitale Zeitalter zu führen. Gleichzeitig nahm die Firma Abschied von einem Teil der Eigenfabrikation: Die Giesserei wurde nach über 70 Jahren als Folge der Luftreinhalteverordnung und der veränderten Marktbedingungen geschlossen. Doch es herrschte auch Aufbruchstimmung. Im April 1996 konnte das neue Betriebsgebäude an der Hagenholzstrasse 51 in Oerlikon bezogen werden, welches für Administration, Produktion und Lagerung ideale Verhältnisse mit sich brachte.

 

Ein Restaurant in der alten Fabrik

Zurück blieb die alte Fabrik – welche sich dank viel Kreativität und Unternehmertum über die nächsten Jahre in ein populäres & kulinarisch hochstehendes Restaurant / Eventlocation verwandelte: Die Giesserei. Im alten Gemäuer mit dem authentischen Industriecharme kann man auch heute noch die Spuren der ehemaligen Armaturenfabrik & Giesserei vorfinden. Dank der Unterstützung durch die Hauseigentümerin Nyffenegger Immobilien AG und durch das Engagement der drei Verwaltungsräte Ursin Mirer, Michael Bellert und Hans Nyffenegger entstand hier ein stadtbekanntes Trendlokal.

 

Marktneuheiten und Sortimentserweiterung

Im Jahr 2000 konnte der nunmehr als Geschäftsführer amtierende Hans Nyffenegger-Hüppi mit der französischen Firma Comap einen Exklusivvertrag für das sudoFIT-Stecksystem abschliessen. Die Markteinführung dieses völlig neuartigen Installationssystems begann im Januar 2002 und stösst seither bei den Installateuren auf sehr positive Reaktionen.

Ein weiteres Grossprojekt wurde per 1. Januar 2007 realisiert: Von der Firma Similor Kugler wurde die Sparte «Gebäudearmaturen» übernommen. Dies bedeutete einen markanten Ausbau des Sortimentes und auch einen grösseren Anteil an Eigenfabrikaten. Gleichzeitig wurde ein flächendeckendes Netz von ausgesuchten Handelspartnern aufgebaut, damit das Sortiment den Installateuren in der ganzen Schweiz zur Verfügung steht. Am 1. Januar 2009 konnten von der Firma Comap die Produktion und die weltweiten Rechte am sudoFIT-Stecksystem übernommen werden. Dies erhöhte die Wertschöpfung des Unternehmens deutlich und bot zudem im Export für die Zukunft ein grosses Potential.

 

Zuwachs in der Geschäftsleitung

Zur selben Zeit machte man sich in Oerlikon über die weitere Zukunft und die Nachfolgerregelung Gedanken. Zwar waren zu diesem Zeitpunkt mit Hans Senior, Robert und Hans Junior noch drei Familienmitglieder im Unternehmen tätig. Um die Zukunft zu vereinfachen, wurde trotzdem entschieden, die Armaturenfirma von den dazugehörigen Immobilien trennen wollte. Seit Anfang 2009 heisst sie deshalb Nyffenegger Armaturen AG, das Aktienkapital von 0.5 Millionen Franken ist weiterhin vollumfänglich im Familienbesitz.

Im Jahr 2012 wurde die Geschäftsleitung um das Mitglied Thomas Escher (Verkaufsleiter) ergänzt. 2016 trat mit Stephanie Nyffenegger, die Tochter von Hans Nyffenegger-Hüppi, die fünfte Generation in die Firma ein. Sie war das dritte Geschäftsleitungsmitglied, verantwortlich für die Buchhaltung, das Personal, den Innendienst, den Einkauf und das Marketing. 2018 schliesslich stiess Stefan Rhyner als neuer Betriebsleiter zur Firma.

 

Eine grosse, moderne Fabrik im «WolkenWerk»

2020 war für die Firma ein bewegtes Jahr. Seit rund zehn Jahren hatte Hans Nyffenegger nebst der Leitung der Firma einen zweiten zeit- und arbeitsintensiven Job – er war zusammen mit dem Immobilienentwickler Henrik Stump Bauherr der Überbauung «WolkenWerk». Auf dem ehemaligen Sumpfgebiet Oerlikons entstanden so nicht nur drei Wohntürme mit insgesamt 300 Wohnungen, sondern auch eine brandneue Fabrik mit grosszügigen, modernen Räumlichkeiten für Büros, Produktion, Lager und einen attraktiven Shop. Im Dezember 2020 war es soweit: die ganze Firma zügelte 50 Meter weiter an die Leutschenbachstrasse 38.

Sehen Sie hier eine kleine Baugeschichte in Bildern

 

Fünfte Generation: Erstmals eine Frau an der Spitze

Anfang 2021, nach über 110 Jahren Firmengeschichte, erlebt die Nyffenegger Armaturen AG eine Premiere: Erstmals übernimmt eine Frau die Leitung des Unternehmens. Stephanie Nyffenegger ist damit auch die bisher einzige Frau in dieser Position in der gesamten Schweizer Armaturenbranche, was in den Fachmedien auf Beachtung stiess.

 

Lesen Sie hier unsere Firmengeschichte zum 111-Jahr-Jubiläum